Dienstag, 12. November 2013

Cola und Verhütung

Cola ist weltweit bekannt. Ob als Erfrischungsgestränk im Sommer oder mit Spirituosen zum Longdrink gemischt. Hartnäckig hält sich jedoch das Gerücht, die braune Brause tauge auch als Verhütungsmittel. Was ist dran am Mythos?

Cola und Verhütung - wohl kaum im Sinne des Erfinders

Die Verwendung von Cola als Verhütungsmittel hatte sich der Apotheker Charles Alderton wohl kaum träumen lassen, als er das Erfrischungsgetränk 1885 erfand. Was zunächst abwegig erscheint, ist allerdings ein weit verbreiteter Glaube - damals wie heute.

Die medizinische Wirkung von Cola
Dass die Limonade zur Schwangerschaftsverhütung geeignet sei, ist nicht das einzige Gerücht, das sich um das verbreitete Getränk rankt: Manche schwören auf Cola als Hausmittel gegen Durchfall. Andere wiederum sprechen ihr eine magenschädige Wirkung zu. Beides stimmt wohl nicht. Richtig ist allerdings, dass in den 1980er Jahren im angesehen "New England Journal of Medicine" eine wissenschaftliche Studie erschien. Sie untersuchte im Reagenzglas die Wirkung von Cola auf Spermien. Das Ergebnis: Die Samenzellen starben innerhalb kürzester Zeit ab. Besonders die Light-Version des Getränks erwies sich als sehr aggressiv. Cola als Spermizid also?

Safer Sex dank Cola?
Die klare Antwort: nein. Denn selbst die US-Medizinerin Deborah Anderson, die die Studie veröffentlicht hatte, warnte dringend vor der Verwendung von Cola als Verhütungsmittel. Die beschriebene Wirkung trete nur ein, wenn die Spermien direkt in der Flüssigkeit gebadet werden. Als Scheidenspülung, wie manche Frauen die Brause verwendeten, sei Cola daher denkbar ungeeignet. Schließlich dringen die Spermazellen nach dem Samenerguss binnen kürzester Zeit in den Gebärmutterhals ein - und können dort bis zu 60 Stunden überleben.

Cola - oben rein, nicht unten (alternativ: Cola als Verhütungsmittel ungeeignet)

Von der Verwendung der Limonade als Verhütungsmittel ist also unbedingt abzuraten. Die Spermien abtötende Wirkung ist lediglich im Laborversuch nachgewiesen - und sogar das ist umstritten. Denn ein Forscherteam aus Taiwan, das dieselbe Frage untersucht hatte, konnte das Ergebnis nicht bestätigen. Fazit: Cola und Verhütung - lieber nicht. Diese "Verhütungsmethode" ist mindestens so unsicher wie Coitus interruptus. Dann doch lieber die "klassische Anwendung": als Erfrischungsgetränk mit Eis und Zitrone.

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